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Deadpool - Test

Deadpool (Test) - Antiheld in Strumpfhose



Jetzt wird gehämmert!
Deadpool! Entschuldigung - wer?

Zahlreiche Kinder, Jugendliche und eine ausgewählte Anzahl von Erwachsenen wurde/wird durch diverse Superhelden geprägt: Batman, Superman, Wolverine, Spiderman, Hulk und viele mehr.
Aufgrund der hohen Beliebtheit eben genannter Recken, fühlten sich viele Spieledesigner dazu verpflichtet, mit den Helden in Strumpfhosen und Umhängen noch mehr Geld zu verdienen und ein entsprechendes Videospiel zu gestalten. Und jetzt ist es endlich wieder soweit!
Die High Moon Studios präsentieren: Einen von Marvels strahlendsten Superhelden - Deadpool!!!


Wohooo!

Moment.. Dead... wer?

Wenn ihr bei dem Klang des Namens in eurer Begeisterung kurz inne gehalten habt, da euch dieser nicht unbedingt geläufig ist, schämt euch nicht, mir ging es genau so. Grund genug, mir den Trailer zum Spiel anzusehen. Dieses doch sehr unterhaltsame Stück abstrakter Kunst (siehe weiter unten) hat dann doch defintiv Lust auf mehr gemacht. Scheiterten doch viele Superhelden-Videospiele an ihren hohen Erwartungen, scheint es, als würde Deadpool gerade auf diese Tatsache pfeifen und sich und sein Genre ordentlich auf die Schippe nehmen.
Ob ihm das gelungen ist, lest ihr im folgenden Test.

Als Marvels großer Antiheld hat man es nicht leicht. Alle anderen sind beliebter, haben mehr Aufträge und überhaupt, diese ganze X-Men Gruppen-Sache ist doch nichts für Individualisten. So startet das Spiel nicht in großer Superhelden-Manier in irgendeiner Weltrettungsaktion, sondern ganz langweilig - wie bei "Normalos", auf dem Sessel vor dem TV.
Da Deadpool sich jedoch seiner Rolle bewusst ist, darf dabei die hautenge, rote Superheldenkluft nicht fehlen. Nach Aufmerksamkeit und den damit wahrscheinlich zusammenhängenden weiblichen Kontakten ringend, beschließt Deadpool, die Produktion seines eigenen Videospieles selbst in die Hand zu nehmen.


Zum Glück ist er dabei nicht allein. So wird er steht's begleitet von zwei Stimmen in seinem Kopf, die es verstehen, auf höchst amüsante Art und Weise, die Gedankengänge von Deadpool zu kommentieren.
Im Schoße des Titanen!
Hier fällt bereits der gut gelungene Comic-Stil mit eingeblendeten Sprechblasen auf. Des Weiteren lernen wir den Held des Spieles als alte Labertasche kennen. Selbst wenn man eine kurze Pause macht und nicht die Knöpfe drückt, sabbelt der Gute unaufhörlich weiter. Und diese Monologe sind nicht mit irgendwelchen Floskeln gefüllt, sondern verstehen zu unterhalten. Schön ist auch, das Deadpool nicht den Spieler ignoriert, wie die anderen Vertreter seiner Zunft, sondern ihn direkt anspricht und mit einbezieht, somit also die 4. Wand durchbricht.

Nun, da jedes Spiel eine grobe Handlung haben muss, erhält Deadpool einen Auftrag!
Kurz und knapp: Es soll ein dicker Typ getötet werden, Oberbösewicht aller Bösewichte, Mr. Sinister, kommt unserem Helden jedoch zuvor - der daraus folgender Schluss ist klar: Mr. Sinister töten!

Deadpool aka Wade Wilson, seines Zeichens ausgestattet mit ähnlichen Selbstheilungskräften, wie sein über alles verhasster Freund Wolverine, stehen dabei ein paar X-Men und Cable als "Soldier X" mehr oder weniger zur Seite bzw im Weg. Jene verfolgen nämlich das gleiche Ziel: "Mister Sinister stoppen!"

Kommen wir von der "Geschichte" des Spieles zu dessen Gameplay. Wie kann sich Deadpool hier im Vergleich zu anderen Vertretern der Superhelden-Garde schlagen?



Gespielt wird aus der Third-Person-Perspektive und in altbewährter Hack 'n' Slay Manier.  Zu erwähnen ist hierbei noch, dass es die Möglichkeit gibt, Deadpools Waffen und Fähigkeiten zu skillen.  Als Meuchelhilfe stehen uns hier Nahkampf- und Schusswaffen zur Verfügung. Einen vollwertigen Skilltree gibt es nicht, was den Spaß am Deadpool-Points-Ausgeben (Deadpool Points, kurz DP findet ihr im Laufe des Spieles zu haufe), jedoch nicht mindert. Die Kampfdynamik geht insgesamt gut von der Hand bzw. von den Fingern und macht Spaß.



Negativ fällt jedoch ab und zu im Kampfgemenge auf, dass der Superheld komplett vom Bildschirm verschwindet, was an der teilweise sehr bescheidenen Kamera liegt. Des Weiteren erinnert uns die Grafik an vielen Stellen daran, dass es Zeit für eine neue Konsolengeneration wird. Insgesamt wirkt die Comic-Grafik und die Darstellung von Deadpool dennoch in sich stimmig. Und gut anhören tut sich der Bursche auch noch, da Nolan North (Sprecher von Nathan Drake aus Uncharted) als Synchronsprecher überzeugt.

Kann Deadpool fliegen? Wohl eher doch nur ein Grafikfehler!
Dem einen oder anderen Batman-Fan mag beim Drücken der ab und an aufblinkenden Konter-Taste das Herz aufgehen, da ein vertrauter Trompetenton stark an den aus der 60er Jahre-Batman-Serie erinnert.
Langeweile kommt beim Spiel also nicht auf, und an Kreativität mangelnd es erst Recht nicht.  So kommt es z.B. dazu, dass sich Deadpool, da er zu verschwenderisch mit dem vorhandenen Budget für das Videospiel umging, durch ein 8-Bit-Level kämpfen darf. Dabei verliert er nie seinen grandiosen und teils tief unter der Gürtellinie liegenden Humor, dem auch viele Anspielungen auf die Popkultur zu entnehmen sind.


Fazit:

Das Spiel hält absolut alles, was es verspricht. Abwechslungs- und ideenreich werden wir durch die verschiedenen Level geführt, ständig begleitet von amüsanten Kommentaren des Superhelden. Das Gameplay ist solide und flüssig, bringt aber nichts Neues mit sich. Mit einer Spielzeit von 6-7 Stunden hält der Spielspaß aber leider nicht sehr lange an.
Abzüge ergeben sich bei der Grafik, der katastrophalen Kamera und dem, gegenüber dem sonst fairen Spiel, nervenaufreibenden bzw nervigen Bossgegner.
Alles in allem kann ich aber nur sagen: Bitte mehr davon und nächstes mal bitte mit Deadpool und Wolverine als Paar beim Abschlussball (Insider - zum Verständnis das Spiel spielen)!




Note: 80/100



Testversion: PS3

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